Dienstag, 7. Januar 2014

Sehnen des Hundes - Unterstützung der Muskulatur

Erkrankung des Bewegungsapparates – Sehnen des Hundes


Informationen, Behandlung & Prävention


Sehnen (Tendines) gehören inklusive der Sehnenscheiden (Vaginae synoviales tendinum) sowie Schleimbeuteln (Bursae synovials), Sesambeinen (Os sesamoidea) u.a. zum Hilfsapparat der Skelettmuskulatur, um diese vor mechanischen Schäden zu schützen bzw. eine möglichst vollständige Kraftübertragung zu garantieren. Jeder Muskel besitzt eine Ursprungsbzw. Ansatzsehne, die den Muskel mit den Knochen verbindet. Bei größeren Muskeln kann auch noch zwischen diesen eine Sehne vorhanden sein, um die Muskelbäuche miteinander zu verbinden. Sehnen bestehen aus straffem kollagenen Bindegewebe, das faserbündelartig angelegt ist sowie einem geringen Anteil an elastischen Fasern. Im Ruhezustand weisen die Sehnen einen schlangenlinienartigen Verlauf auf, damit sie sich bei Kontraktion des Muskels verkürzen können. Die Sehnen des Hundes haben eine enorme Reißfestigkeit. Die Dehnbarkeit liegt hingegen lediglich bei max. 10%. Man unterscheidet zwischen Zug- und Drucksehnen. Erstere sind hauptsächlich für den Zug ausgerichtet, während die Drucksehnen gefordert werden, wenn eine Richtungsänderung der Sehnen um z.B. einen Knochen erfolgt. Es entsteht dann ein auf der knöchernen Seite zugewandten Sehnenseite ein Druck. Damit die Sehnen geschützt liegen, werden sie von den Sehnenscheiden (Vaginae synoviales tendinum) umgeben. Diese umhüllen die Sehnen vollständig, sodass diese problemlos gleiten können. Weiterhin sorgen sie für eine Druckverteilung sowie eine Minimierung von Reibungsverlusten.


Sehnenentzündung beim Hund - Hokamix - Grau Hundefutter


Erkrankungen des Sehnenapparates


Zu den häufigsten Erkrankungen zählen Sehnenrupturen bzw. -teilrupturen, Luxationen und Kalzifikationen im Sehnengewebe, so genannte Tendinosen als auch Sehnenscheidenentzündungen (Tendinitiden). Traumata sind meistens die Ursache für Risse oder Teilrisse der Sehnen. Zerrungen und Dehnungen entstehen eher durch eine Überbeanspruchung, wobei eine zu hohe Spannung aufgebaut wird. Auch degenerative Prozesse begünstigen das Auftreten von Sehnenerkrankungen. Hierbei kommt es zu einem Verlust der Elastizität des Kollagens, sodass auch hier eine Überbeanspruchung schnell zu Schäden führen kann. Eine oft in der Klinik anzutreffende Sehnenerkrankung der Vordergliedmaße ist die des M. bizeps brachii. Hierbei handelt es sich um die Ursprungssehne des Bizeps, die am Tuberculum supraglenoidale, einem Knochenpunkt des Schulterblatts, entspringt, das Schultergelenk überbrückt und am Ende von Elle/ Speiche (Radius/Ulna) inseriert.


 


Sehnen – Hilfsapparat für die Muskulatur


Die Bizepssehne dient hauptsächlich der Streckung des Schultergelenks sowie der Beugung des Ellbogengelenks. Bei einer Ruptur bzw. Teilruptur tritt eine Lahmheit der ent sprechenden Vordergliedmaße auf. Diese kann über die Rückenlinie nach hinten (dorso-caudal) geführt werden (Bizeps-Sehnen-Probe), sofern eine komplette Ruptur besteht. Teilrupturen sind bei Manipulation extrem schmerzhaft. Im akuten Stadium kommt es oft zu einer zusätzlichen Weichteilschwellung. Bei diesen Erkrankungen erfolgt je nach Schweregrad eine konservative oder chirurgische Therapie. Die konservative Therapie besteht aus absoluter Ruhigstellung für mindestens 4 bis 6 Wochen. Schmerzmittel und entzündungshemmende Mittel begleiten die Therapie. Ergänzt wird dies auch häufig durch direkte Cortisoninjektionen in das Schultergelenk oder in die Sehnenscheide. Chirurgisch wird (sofern möglich) eine Sehnennaht durchgeführt, d.h., es wird versucht, die Enden der Sehne wieder aneinanderzunähen. Probleme gibt es, wenn zusätzlich mit der Sehne Knochenfragmente mit herausgerissen worden sind. Häufig kommt es auch primär oder sekundär zu einer Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis). Ursachen hierfür sind u.a. chronische Reizungen, Arthrosen, Arthritiden, osteophytäre Zubildungen wie auch Traumata. Symptomatisch zeigen die Hunde ebenfalls Lahmheiten unterschiedlicher Grade sowie Schmerzen bei Beugung und Streckung entsprechender Gelenke. Die Therapie erfolgt konservativ oder chirurgisch. An den Hintergliedmaßen kann es u.a. zur Ruptur/Teilruptur der Achillessehne kommen. Auch dies erfolgt wieder größtenteils durch traumatische Einwirkungen. Bei Rennhunden kann dies auch durch Hyperflexion des Tarsus bzw. Hyperextension des Knies erfolgen.


Charakteristisch hierfür ist die Durchtrittigkeit des Sprunggelenks, wobei die Tiere ein plantigrades Fußen aufweisen. Das bedeutet, dass die gesamte Pfote aufgesetzt wird inklusive des Metatarsus (Mittelfuss) und der Hund nicht nur auf den Zehenspitzen (Phalangen) läuft. Begleitet wird auch dies meist durch Schwellung. Therapeutisch erfolgt je nach Schweregrad bzw. ob die Erkrankung akut oder chronisch ist, wiederum die konservative Behandlung (strenge Ruhighaltung über mehrere Wochen, schmerz- und entzündungshemmende Medikamente). Eine chirurgische Indikation ist gegeben, wenn es sich um vollständige Rupturen bzw. offene Verletzungen handelt. Auch hier ist eine Sehnennaht indiziert. Sind Knochenfragmente aus dem Calcaneus, den Knochen des Sprunggelenks, an dem die Sehne inseriert, mit ausgebrochen, muss diese mittels Drahtcerclage und Schraube reinseriert werden. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass sowohl bei der konservativen als auch chirurgischen Versorgung für den optimalen Therapieerfolg die strenge Ruhighaltung des Hundes (Leinenzwang und Boxenhaltung) essenziell ist. Hierzu wird meist ein Castverband in Hyperextensionsstellung angelegt, der mindesten 6 bis 8 Wochen getragen werden muss. Begleitet werden sollte dies durch Physiotherapie, damit u.a. die Beweglichkeit der Sehnen in den Sehnenscheiden erhalten bleibt.



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Quelle: Carolin Leimbach in HundeWelt 05/2012 – S. 38



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